CFS: Chronic Fatigue Syndrome (auf deutsch: Chronisches Erschöpfungssyndrom)
ME: Myalgische Enzephalomyelitis
CFIDS: Chronic Fatigue and Immune Dysfunktion Syndrome
PVFS: Post-viral Fatigue Syndrome
PIFS: Postinfektiöses Fatigue Syndrome
SEID: Systemic Exertion Intolerance Disease (auf deutsch: Systemische Belastungsintoleranz Krankheit)
Für Menschen mit ME/CFS (ICD:G 93.3)* wird der Alltag zur Qual. Jede Anstrengung führt zu Symptomverschlechterungen. Sie verfügen nur noch über einen Bruchteil ihres früheren Leistungsvermögens. Dadurch sind Betroffene nicht mehr in der Lage ihr bisheriges Leben im Beruf, Familie und Freizeit im gewohnten Umfang zu bewältigen. Die extreme Erschöpfung/ Erschöpfbarkeit führt zur substanziellen Beeinträchtigung der Lebensqualität.
Der Beginn der neurologischen Erkrankung ist oft schlagartig, innerhalb weniger Tage oder sogar Stunden, mit Symptomen wie Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen. Das Grippegefühl und die Kraftlosigkeit in den Muskeln verschwinden nicht wieder, sondern halten an, über Wochen, Monate oder sogar Jahre. Die Mehrzahl der Patienten konnte sich vor Ausbruch des ME/CFS eines Lebens voller Gesundheit und Aktivität erfreuen. Die Bedeutung einer viralen Beteiligung wird durch die häufige Auslösung durch Infekte unterstrichen z.B. dem Pfeifferschen Drüsenfieber. Erhöhte Werte für eine Vielzahl intrazellulärer Erreger lassen darauf schließen, dass eine Dysfunktion der Reaktion des Körpers auf Infektionen eine bedeutende Rolle spielt (lt. Kanadischer Falldefinition). Unfälle, Operationen, aber auch Impfungen stehen ebenfalls im Verdacht Krankheitsauslöser zu sein. Menschen im Alter von 40 bis 59 Jahren sind am häufigsten betroffen, aber auch Kinder und Jugendliche können an CFS erkranken.
In den Leitlinien des Centers for Disease Control and Prevention (CDC), einer Einrichtung des US-Gesundheitsministeriums, weisen folgende Merkmale auf CFS hin:
Eine anhaltende Erschöpfung, die nicht durch fortdauernde Überanstrengung verursacht wird und die sich auch durch Ruhe nicht wesentlich bessert. Die Erschöpfung führt zu einer schwerwiegenden Reduzierung des früheren Aktivitätsniveaus.
Vier oder mehr der folgenden Symptome bestehen seit mindestens sechs Monaten:
- Gedächtnis- und/oder Konzentrationsstörungen,
- Extreme anhaltende Erschöpfung und Symptomverschlechterung bei körperlicher oder geistiger Anstrengung,
- Nicht erholsamer Schlaf,
- Muskelkrämpfe und/oder –schmerzen,
- Gelenkschmerzen, ohne Rötungen oder Schwellungen,
- Kopfschmerzen eines neuen Typs oder Schweregrades,
- Häufige, ständig wiederkehrende Halsschmerzen,
- Empfindliche Hals- und Achsellymphknoten
Oft treten zusätzlich Benommenheit, Schwindel, Fieber(-gefühl), Magen-Darm-Störungen, Allergien oder Überempfindlichkeiten gegen Nahrungsmittel und Chemikalien, Infektanfälligkeiten, Seh- und Hörstörungen und andere Symptome auf.
Sind die Kriterien für das Chronic Fatigue Syndrom erfüllt, muss der Arzt zunächst andere Krankheiten ausschließen, bevor die Diagnose gestellt wird.
Bislang existiert für CFS keine allgemeine Therapieempfehlung. Meist braucht es Zeit und Geduld um herauszufinden, welche Maßnahmen im Einzelfall die Symptome lindern. Dabei ist zu beachten, dass viele Betroffene auch auf Medikamente sensibler reagieren. Hier muss mit niedriger Dosierung begonnen werden und vom Arzt genau die Risiken mit den Nutzen abgewogen werden. Eine Medikamentengabe sollte nur bei absoluter Notwendigkeit verordnet werden.
Das Institut of Medicine IOM definiert die Erkrankung wie folgt:
Im Unterschied zu früheren Definitionen (siehe oben) handelt es sich nach IOM nicht um eine Ausschlussdiagnose, sondern kann auch gestellt werden, wenn Patienten andere, potenziell zur Ermüdung führende Krankheiten haben.
(Institute of Medicine: Beyond Myalgic Encephalomyelitis/Chronic
Fatigue Syndrom: Redefining and Illness.
IOM Washington (DC): National Academies Press (US); 2015 Feb 10. ISBN-13: 978-0-309-31689-7ISBN-10: 0-309-31689-8)
* Diagnoseschlüssel der Weltgesundheitsorganisation